Die 1975 fertig gestellte Mensa in Wismar sticht unter den während der DDR-Zeit errichteten Mensen deutlich hervor. Sie beruht auf einer individuellen Planung der Architekten Arno Claus Martin und Siegfried Fischer vom volkseigenen lngenieurhochbaukombinat Rostock, die dabei als zentrales Gestaltungsmittel eine Tragwerkkonstruktion aus Schirmschalen des Ingenieurs Ulrich Müther nutzten.
Die Fassaden werden durch einen hohen Glasanteil und horizontale Verschattungselementen dominiert. Die restlichen Flächen bilden Putz-, Ziegel-und Waschbetonoberflächen. Der Baukörper besteht aus fünf verschiedenen Gebäudeteilen, wobei in drei Bereichen Hyparschalen zum Einsatz gekommen sind. Diese Bereiche sind durch großzügige offene Grundrisse gekennzeichnet und kommen ohne weitere Wandscheiben aus. Die vollverglasten Fassaden dieser Säle und ihre Raumhöhen sind prägend für das Gebäude.
Das restliche Gebäude weist eine kleinteilige Grundrissgliederung auf, die auf die Nutzung als Nebenflächen mit u.a. Lager- und Abstellräumen der ehemaligen Mensa zurückgeht.
Die Planung sieht vor, die sieben Schirmschalen komplett zu erhalten. Alle erforderlichen Einbauten für die geplante Büro-/ Verwaltungsnutzung in den betreffenden Räumen, werden als „Raum in Raum-Prinzip“ integriert. Dadurch können die Schirmschalen weiterhin sichtbar bleiben und dienen gemäß ihrer Zweckbestimmung als architektonisches Gestaltungselement.
Um das Gebäude zu revitalisieren und langfristig entwickeln zu können, wurde ein Atrium im Gebäude vorgesehen. Durch die Herstellung des Atriums sollen die aktuell tief im Gebäude liegenden Räume eine zusätzliche Belichtung erhalten, um somit die geplante Nutzung für Büro und Verwaltungsräume, entsprechend den gesetzlichen Vorschriften und der Arbeitsstättenrichtlinie, zu ermöglichen. Es bildet nun, neben den drei Sälen das Kernstück der Alten Mensa.